Embossing – mein erster Versuch mit Visitenkarten
Inzwischen ist Wendys Wohnzimmer recht erfolgreich geworden und ab und zu flattern solche Anfragen nach Messen oder Events in mein Postfach. Bisher konnte ich solche Einladungen nicht wahrnehmen. Dieser Blog ist eines meines Hobbys. Wohnen, Essen, Leben kann ich von den Einnahmen nicht und daher gehe ich – wie jeder andere auch – täglich zur Arbeit. Das bedeutet auch, dass ich unter der Woche nicht einfach mal fehlen kann und mir das Wochenende zum entspannen meistens auch wichtig ist. 🙂
Die letzte Anfrage für einen Messebesuch kam recht überraschend und sehr kurzfristig. Sie passte mir aber ziemlich gut, da ich zufälligerweise grade Urlaub und nichts wichtiges zu tun hatte. Allerdings stellt sie mich auch vor ein kleines Problem: natürlich wollte ich dort auch Kontakte knüpfen. Ich besaß aber keine Visitenkarten.
Naja so ganz richtig ist das auch nicht. Ich besitze noch ungefähr 80 Visitenkarten, die ich mir vor 1,5 Jahren bei CEWE drucken lies. Seitdem hat sich aber der Look von Wendys Wohnzimmer mindestens dreimal geändert und damit natürlich auch das Design möglicher Visitenkarten.
Von meinen Besuchen bei Handwerker- und Koffermärkten kannte ich einige Varianten selbst gemachter Visitenkarten und ich beschloss, mir diesmal einfach ein paar Karten selbst zu erstellen. Dabei wollte ich eine Technik ausprobieren, die ich schon lange auf meiner Liste hatte: Embossing.
Was ist Embossing?
Embossing ist das englische Wort für „Prägen“ und eine Technik, Stempeldrucke und Schriftzüge zu wunderschönen, glänzenden Reliefmotive zu verwandeln. Wie das möglich ist? Mit einem transparenten Klebestift (oder Stempeldruck) werde Schriften und Motive aufgemalt/aufgedruckt. Mit einem Pulver, dass aus feinen Kunstharz-Partikeln besteht und durch Hitze zu schmelzen beginnt, entstehen leicht erhobene, glatte Flächen, welche zu glänzen beginnen.
Handlettering und Embossing
Ich liebe Handlettering. Leider bin ich darin gar nicht gut. Das ist für schöne Ergebnisse aber auch nicht nötig! Wessen Schreibe nicht besonders vorzeigbar ist, kann auch Stempel nutzen oder den Text vordrucken.
Ich habe bspw. die Visitenkarten am Computer erstellt, ausgedruckt und dann die gewünschten Zeilen mit einem Embossing Stift nachgemalt.
Ist die Flüssigkeit mit Hilfe des Stifts oder einem Stempels aufgetragen, wird das Embossing Pulver direkt auf den Schriftzug oder das Motiv gegeben. Mehr ist mehr! Überall wo später kein Pulver ist, wird auch kein Relief entstehen. Das Pulver wird mit leichtem schütteln verteilt, bis der gesamt Schriftzug abgedeckt ist.
Überschüssiges Pulver habe ich erstmal in ein Schüsselchen gegeben und später mit Hilfe eines improvisierten Papiertrichters wieder in das kleine Fläschchen gegeben. Schließlich ist das Pulver nicht ganz billig. Da wollte ich nichts vergeuden. Das ganze muss nun ganz kurz trocknen.
Embossing Pulver schmelzen lassen
Für schöne Reliefs wird das Pulver nun erhitzt und zum schmelzen gebracht. Die meisten Anleitungen empfehlen ein spezielles Heißluftgerät, um das Embossing Pulver schmelzen zu lassen. Das Heißluftgerät zu kaufen, war mir für den Anfang aber zu teuer. Schließlich kosten bereits Stift und Pulver eine Kleinigkeit.
Für den Start oder zum Ausprobieren ist ein spezielles Heißluftgerät aber auch gar nicht nötig. Es reicht ein einfacher Toaster. Das ist zwar nicht so komfortabel aber funktioniert genauso gut. Ich habe meine präparierten Karten einfach eine Weile über den angeschalteten Toaster gehalten. Dabei muss man etwas vorsichtig sein. Bleibt das Papier zu lange der Hitze ausgesetzt, wird es wie ein Toast gut geröstet und leider braun. 🙂
Ja und da sind die Ergebnisse. Prinzipiell finde ich Embossing wunderbar. Allerdings bin ich mit meinen heutigen Ergebnisse nicht ganz zufrieden. Das Relief ist leider nicht ganz glatt. Das liegt an der Auswahl des Papiers. Denn statt normalem Motivpapier habe ich eine recht dicke Vliestapete benutzt.
Schließlich wollte ich ganz besondere und stabile Karten erhalten. Die Tapte ist wunderschön. Sie besitzt allerdings keine ganz glatte Oberfläche. Das Embossing-Pulver hat sich auf der Oberfläche nicht gleichmäßig verteilt und das Ergebnis ist nicht so sauber wie erhofft. Zudem sieht alles in geschwungener Schreibschrift fantastisch aus, Druckbuchstaben erfordern allerdings eine Genauigkeit, die der Embossing Filzstift und das verlaufende Puder nicht hergeben.
Nun ja, man lernt nie aus und für den ersten Versuch, bin ich ganz zufrieden. 🙂
Ich werde die Technik auf jeden Fall weiter verfolgen und vielleicht lässt sich in Kombination mit Möbeln auch etwas Schönes machen.