Holz altern, aus Neu mach alt mit flämmen
Möbel und Dekoration aus altem Holz wirken im Garten wie in der Wohnung als ein besonderes Dekoelement. Antikes Holz, altes Bootsholz oder alte Möbel sind allerdings oft teuer und gar nicht so einfach zu bekommen. Du kannst allerdings mit verschiedenen Methoden Holz altern lassen.
Schön, dass es eine ganz einfache Möglichkeit gibt, aus unbehandelten Holz, altes Holz – zumindest alt aussehendes Holz zu machen und damit eigene Möbel zu produzieren oder vorhandenen Möbeln eine tolles neues Aussehen zu verleihen.
Dafür benötigst du einen Gasbrenner und etwas Farbe in Form einer Holzlasur, Acrylfarbe oder Holzwachs.
Ikea Kiste als Grundlage für meine alte Holzkiste
Als Grundlage für meine „alte“ Holzkiste habe ich den Kasten Knagglig von Ikea aus Kiefernholz gewählt. Nadelhölzer wie Kiefernholz eigenen sich besonders gut für diese Technik. Das Holz muss unbehandelt sein.
Habt Ihr ein Möbelstück, dessen Oberfläche bereits behandelt ist, müssen alle alten Anstrichen bspw. mit Abbeizer oder Heißluftföhn entfernt werden. Möbelstücke mit filigranen Verzierungen eigenen sich nicht zum flämmen. Die Verzierungen würden bei der Prozedur beschädigt werden.
Das habe ich verwendet
Gasbrenner, der hier eingesetzte Gasbrenner: Lötmeister*, incl 5 Gastkartuschen
Holzlasur oder Holzwachs, hier eingesetzt Holzlasur Farbe Teak
Zubehör
Möbelstück oder Holz, bsp. Kasten Knagglig von Ikea (Ikea Affiliate Link), 6 EUR
schwarze Nägel mit möglichst großem Kopf. Für den ganz besonderen Look, handgeschmiedete Nägel oder Polsternägel*
Alle Infos in 2 Minuten: Videoanleitung „Holz altern lassen“
Verbranntes Holz – altes Holz
Unter Einsatz eines Gasbrenner wird das Holz ausführlich verbrannt. Das nennt man flämmen. Es kann dabei anfangen selbst zu brennen, besonders wenn es harzig oder trocken ist. Das schadet dem endgültigen Aussehen nicht, allerdings sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Eine schwer brennbare Unterlage und ein Eimer Wasser für den Notfall sind zu empfehlen. Am besten sind zum verbrennen luftige Räume, Garten oder Balkon geeignet.
Abbürsten verkohlter Stellen mit einer Drahtbürste
Nach dem Verbrennen wird das Holz mit einer Messingbürste abgebürstet. Dadurch werden die stark verbrannten Holzteile abgetragen. Das Holz erhält Struktur.
Ich habe nur wenig gebürstet. Ob und wieviel man bürstet und flammt, hängt letztlich vom Holz und dem gewünschten Effekt ab. Das Kiefernholz zeigte bereits beim ersten verbrennen eine sehr auffällige Struktur, die ich bewahren wollte.
Ihr kommt sehr viel schneller und Kraftsparender zum Ziel, wenn Ihr nicht per Hand bürstet, sondern entsprechende Aufsätze für Borhmaschine und Akkuschrauber einsetzt. Ihr könnt beim Einsatz von Maschinen auch ganz andere Effekte erhalten, da es wesentlich einfacher ist, tiefer in das Holz zu dringen und Holzschichten abzutragen.
Nach dem Abbürsten, dass Holz noch einmal kurz abflammen. Auf diese Weise brennt Ihr nach dem Abbürsten aufgerichtete Holzfasern ab. Alternativ bietet sich für diesen Vorgang auch ein feines Schleifpapier an, mit dem Ihr kurz über das Holz geht.
Das Holz hat nun eine schöne bräunliche Färbung angenommen. Durch das Bürsten mit der Stahlbürste wurde die Struktur des Holzes betont. Die weicheren oder stark verbrannten Holzteile sind gewichen. Die Oberfläche weißt Vertiefungen und Unregelmäßigkeiten auf, wie sie bei altem Holz üblich sind.
Die Färbung ist stark Abhängig von der gewählten Holzsorte, der Dauer des Flämmens und der Intensität des Bürsten. Daher empfehle ich immer, Techniken vorab an einem Reststück zu testen.
Nach dem Flämmen kommt ein Anstrich
Ist die Behandlung mit dem Gasbrenner abgeschlossen, kann das Holz angestrichen werden. Welchen Holzanstrich du wählst, ist dir überlassen und richtet sich nach dem Verwendungszweck. Die eingesetzte Oberflächenbehandlung sollte allerdings nicht deckend sein und die Holzmaserung weiter betonen.
Dies ist bsp. bei einer Holzlasur oder Holzwachs der Fall. Du kannst das Holz auch vollkommen unbehandelt lassen. Allerdings erzeugt das Flämmen keinen Schutz gegen Umwelteinflüsse.
Hier habe ich eine Holzlasur in der Farbe Teak ausgewählt. Die Farbe sorgt für eine leicht rötliche Färbung des Holzes. Dei Maserung des Holzes wird betont.
Altes Holz – neue Schrauben?
In altes Holz dürfen natürlich eigentlich keine neuen Schrauben. Damit die beim Ikea Kasten mitgelieferten Schrauben nicht so auffällig sind, habe ich sie mit einem schwarzen Acryllack angesprüht. Da die Schrauben bei der Holzkisten innen sitzen, sind sie glücklicherweise sowieso kaum sichtbar.
Feinheiten nacharbeiten
Dann kommt der Zusammenbau der Kiste. Wenn die Kiste zusammengebaut ist, wird sehr schön sichtbar, wo man nicht ordentlich genug gearbeitet hat 🙂 An diesen Stellen mit der Holzlasur nacharbeiten.
Zusätzlich habe ich schwarze Acrylfarbe in die Ritzen und Kanten der Kiste gestrichen. Altes Holz darf farblich nicht zu gleichmäßig wirken. Damit die Acrylfarbe weniger dominant daher kam, verrieb ich sie nach dem Auftragen mit einem Tuch.
Letzte Arbeiten für den „alten-Möbel-Look“
Jetzt kommen die schwarzen Nägel ins Spiel. Damit die Kiste den letzten Schliff bekam, schlug ich schwarze Nägel an den Rändern der Bretter ein. Die Nägel waren Bestandteil eines Nägel Sortiments, welches ich noch zu Hause hatte. Ein ähnliches Sortiment gibt es von Connex, Stifte-Sortimentskasten, 485- teilig* schon ab 6 EUR. Noch schöner wird das Ergebnis mit handgeschmiedeten Nägeln.
Aus Neu mach Alt – Ikea Kiste Knagglig im rustikalen Stil
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